Am 07.11. sollten die Ruderer Carina Bär, die zusammen mit dem Doppel- Vierer die Silber-Medaille bei den Olympischen Spielen geholt hatte, und Christof Wilke, der Schlagmann unseres erfolgreichen Achters, ein Interview an unserer Schule führen. Dies sollte eine gemeinsame Veranstaltung des IKGs und des GadSAs werden und sich vor allem darum drehen, wie man es schafft Leistungssport und Studium unter einen Hut zu bekommen.
Eine Woche vor der Veranstaltung wurde ich von Herrn Farwick, meinem Stufenleiter, angesprochen, ob ich nicht Lust hätte zusammen mit dem ehemaligen Schülersprecher des GadSA, Jonnas Fehling, das Interview, das Frau Holtmeyer organisiert hatte, zu moderieren. Ich sagte zu.
Im Gegensatz zu Jonas hatte ich so etwas vorher noch nie gemacht und war im Vorhinein schon ziemlich aufgeregt. Jedoch wurde mir direkt nach der Begrüßung klar, dass dies ein sehr lockeres Gespräch werden würde. Die beiden „Stars“ machten viele Witze und die Stimmung war sehr gut. Was meiner Meinung zusätzlich dazu betrug war, dass dies keine Pflichtveranstaltung darstellte und nur Schüler gekommen waren, die sich wirklich für das Thema interessierten.
Wir fingen an, die beiden Sportler in Form eines Steckbriefs zu befragen. So war es einfacher, sich in sie hineinzuversetzen. Daraufhin ließen wir die Rennen der Olympischen Spiele noch einmal abspielen und vor allem Carina erzählte dabei von ihren Gefühlen und der allgemeinen Situation. Nach den Filmen stellten Jonas und ich ebenfalls ein paar Fragen zu den Olympischen Spielen, wobei man merkte wie zufrieden sie über ihre Leistung waren. Es kristallisierte sich aber auch heraus, dass sie durch ihre Erfolge bei den Olympischen Spielen nicht wirklich berühmt geworden sind
Unser nächstes Thema war das Training. Von der Anzahl der Trainigseinheiten war ich wirklich schockiert. Zwei Einheiten pro Tag waren Standard und vor allem in der Vorbereitung kamen auch schon mal drei Einheiten vor. Um das ganze Klima noch etwas aufzulockern hatten wir uns noch zusätzlich überlegt, ein Armdrücken zu veranstalten. Zu meiner Überraschung meldete sich sogar sofort ein Freiwilliger aus dem Publikum, der allerdings gar keine Chance gegen Christof hatte. Auch ein Mädchen, das gegen Carina antrat, verlor kläglich.
Daraufhin kamen wir auf den Verzicht zu sprechen, den der Leistungssport mit sich bringt. Carina gab zu, dass ihr Tagesablauf teilweise nur aus Training und lernen besteht. Mir stellte sich hauptsächlich die Frage, wie man es schafft sich trotz der wenigen Zeit, die einem bei dem vielen Training bleibt, noch für das Studium zu motivieren. Ich denke aber, dass beiden klar ist, dass das Rudern ihnen keine Zukunft bietet. Beide stellten jedoch klar, dass sie im letzten Jahr das Studium fast gänzlich auf Eis gelegt hatten, um sich für die Olympischen Spiele vorzubereiten.
Als Tipp für unsere Schüler legten die beiden ihnen nahe, dass sie sich immer klare und vor allem erreichbare Ziele setzen sollten, die zeitlich nicht zu weit entfernt liegen.
In einer Pause hatten alle Zuhörer dann die Möglichkeit sich Autogramme abzuholen und sich die Medaillen mal aus der Nähe anzuschauen. Auch hier wurde ich überrascht, als nahezu jeder ein Autogramm abholen und ein Foto mit einer der Medaillen machen wollte. Aus den geplanten fünf bis zehn Minuten Pause wurden so schnell fast eine halbe Stunde.
Zum Schluss hatte das Publikum dann noch einmal Zeit selbst Fragen an die beiden Ruderer zu stellen und auch hier zeigte sich erneut das Interesse des Publikums.
Letztendlich muss ich sagen, dass die Veranstaltung eine gelungene und spannende Erfahrung für mich, und hoffentlich auch für die Zuhörer, war, an der ich sehr viel Freude hatte, was nicht zuletzt an der lockeren Art der beiden Gäste und der Aufgeschlossenheit des Publikums lag.
Nadja Wilmanns